Proktologie

• Was ist Proktologie und womit beschäftigt sie sich?
Die Proktologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Enddarms. Hierzu zählen zum Beispiel Hämorrhoiden, Fissuren, Fisteln und Abszesse, genauso wie Stuhlinkontinenz und Verstopfung oder auch Tumorerkrankungen in diesem Bereich.

• Wer ist mein Ansprechpartner?
Seit dem 01.10.2020 wird die Proktologie neben Herrn Dr. Morkramer auch durch Frau Dr. Inga Hoheisel betreut. Fr. Dr. Hoheisel hat sich im Laufe ihrer Karriere auf diesen Bereich spezialisiert und wird sich einfühlsam um Ihre Belange kümmern. Zusätzlich ist Sie als Mitglied der deutschen Kontinenz-Gesellschaft auch eine Expertin für die Behandlung von Stuhl und Harn-Inkontinenz

• Was für Symptome können auftreten und wie bemerke ich, dass ich einen Proktologen aufsuchen sollte?
Die Symptome können je nach Krankheit sehr unterschiedlich sein. Vergrößerte Hämorrhoiden tun meist nicht weh, verursachen aber zum Beispiel Juckreiz, Blutungen und Unsauberkeitsgefühl. Abszesse oder Fissuren fallen dagegen mit Schmerzen auf. Auch schmerzlose Blutungen ohne weitere Symptome sollten abgeklärt werden, da hier auch mal eine bösartige Erkrankung vorliegen kann. Sollten Probleme im Analbereich bestehen, ist eine Vorstellung und Untersuchung auf jeden Fall richtig und sinnvoll.

• Was passiert bei einer proktologischen Untersuchung?
Bei einer proktologischen Untersuchung wird eine Untersuchung im Analbereich durchgeführt. Hierzu sollte der Enddarm sauber sein. Dies wird mit der Gabe eines Klysmas gewährleistet. Dies kann man sich 2-3 Tage vor der Untersuchung abholen und selbständig ca. 1-2 Stunden vor dem Termin zu Hause durchführen. Hier wird dann der Enddarm gespiegelt und eine Einsicht bis ca. 15cm gewonnen. Anschließend werden die Ergebnisse besprochen und ggf. eine Therapie eingeleitet. Ob zum Beispiel eine Operation notwendig ist, hängt von den erhobenen Befunden ab. Für diese Untersuchung muss man nicht nüchtern sein, Frühstücken ist also kein Problem. Die Untersuchung verläuft ambulant, und ohne Narkose.

• Was sind typische Krankheitszeichen der unterschiedlichen analen Erkrankungen?
Hämorrhoiden: Die typischen Zeichen eines Hämorrhoidalleidens sind hellrote Blutspuren auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier. Zusätzlich können auch Brennen, Nässen und nachfolgende nässende Ekzeme Zeichen eines Hämorrhoidalleidens sein.

Analfissur: Die Analfissur macht sich durch starke Schmerzen bei und nach der Stuhlentleerung bemerkbar. Durch diese Schmerzen kann das Sitzen unmöglich werden. Blutbeimengungen zum Stuhl oder auf dem Toilettenpapier sind ebenfalls möglich.
Analfistel und Abszess: Eine Analfistel kann die gleichen Symptome verursachen wie ein Hämorrhoidalleiden, allerdings fallen bei Fistelerkrankungen oft eitrige Absonderungen neben dem After auf. Anale Abszesse werden vom Patienten dagegen typischerweise als zunehmend schmerzhafte Schwellung und Rötung neben dem After bemerkt. Manchmal entleert sich aus einem Abszess spontan übelriechender Eiter durch die Haut nach außen. Tiefliegende Abszesse sind schwer zu erkennen und fallen teilweise nur durch allgemeines Krankheitsgefühl, Blasenentleerungsstörungen, Schmerzen beim Stuhlgang oder Fieber auf.

Stuhlinkontinenz: Die Stuhlinkontinenz definiert sich über den unwillkürlichen Abgang von Stuhl oder Luft. Meist beginnt die Symptomatik schleichend. Zunächst gehen Winde unwillkürlich ab, im Verlauf kommt dann ggf. Stuhlschmieren oder auch der Verlust von Stuhlgang dazu. Meist verhindert die Scham der Betroffenen eine frühe Therapie. Sollten hier Probleme bestehen, ist eine frühzeitige Vorstellung zu empfehlen.
Verstopfung: Die chronische Verstopfung wird von den meisten Menschen gar nicht als Krankheitssymptom wahrgenommen. Doch auch hierunter kann es zu einem erheblichen Leidensdruck und eingeschränkter Lebensqualität kommen. Insbesondere dann, wenn zum Beispiel morgens mehrfach die Toilette aufgesucht wird und keine vollständige Entleerung stattfindet. Auch „Nachhelfen mit dem Finger“ oder Druck auf dem Beckenboden gehören hierzu.

Tumor: Ein Tumor im Analbereich kann sehr unterschiedliche Symptome hervorrufen. Das können ein Druckgefühl oder Fremdkörpergefühl oder auch immer wieder auftretende Blutungen sein. Oft stellen sich die Patienten mit dem Verdacht von Hämorrhoiden oder ähnlichen Erkrankungen vor.

• Welche Therapieoptionen stehen mir zur Verfügung?
Ein Hämorrhoidalleiden wird je nach Stadium und vorliegenden Beschwerden unterschiedlich behandelt. Hierbei kommen sowohl konservative (z. B. Stuhlregulation oder Salbentherapie) als auch operative Verfahren zur Anwendung. Die optimale Therapie wird mit jedem Patienten individuell besprochen. Es stehen alle modernen Operationsverfahren (Stapler-Resektion/OP nach Longo, Gummibandligatur, offene Resektion/OP nach Parks, etc.) zur Verfügung.

Eine Analfissur kann oft durch Zäpfchen, Stuhlregulation und durchblutungsfördernde Salben geheilt werden. Wenn eine derartige Therapie unwirksam bleibt, wird in einer 10-15 Minuten dauernden Vollnarkose die Fissur ausgeschnitten (Fissurektomie).
Anale Fisteln werden in Vollnarkose sondiert und möglichst komplett freigelegt. Dabei darf der Schließmuskelapparat nicht geschädigt werden. Fisteln, die durch den Schließmuskel verlaufen oder ausgedehnte Fistelsysteme können daher mehrere Eingriffe erforderlich machen. Komplexere Operationen sind nur in Ausnahmefällen erforderlich.
Anale Abszesse werden in der Regel zunächst in Vollnarkose eröffnet und der enthaltene Eiter entleert. Die zugrundeliegende Fistel kann nicht immer sofort, sondern häufig erst nach Abklingen der akuten Entzündung diagnostiziert und in einem weiteren Eingriff behandelt werden.
Bei der Stuhlinkontinenz und auch bei der chronischen Verstopfung ist nach der Diagnostik eine individuelle Beratung das Wichtigste. Hier geht es in der Hauptsache um eine Verbesserung der Lebensqualität. Eine operative Therapie steht erst ganz am Ende überhaupt zur Diskussion.
Bei dem Verdacht auf eine Tumorerkrankung im Analbereich steht die Diagnostik im Vordergrund. Es ist zunächst einmal wichtig zu wissen, was für ein Tumor vorliegt. Erst dann ist eine sinnvolle Beratung und Planung des weiteren Vorgehens sinnvoll. Dies wird individuell mit dem Patienten besprochen.

Welche Operationsmethoden stehen mir zur Verfügung?

Ein Hämorrhoidalleiden im Stadium I wird erfolgreich mit Salben, Zäpfchen und Stuhlregulation behandelt. Im Stadium II kann diese Therapie durch die ambulante, schmerzfreie Verödung der Hämorrhoiden ergänzt werden. Im Stadium III und IV muss in den meisten Fällen eine Operation erfolgen. Dabei werden die geschwollenen Hämorrhoiden entfernt und die blutzuführenden Schlagadern in Vollnarkose unterbunden. Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten und kann in verschiedenen Techniken durchgeführt werden. Die optimale Technik wird mit jedem Patienten individuell vor der Operation besprochen. Hier stehen alle modernen Operationsverfahren (Stapler-Resektion/OP nach Longo, Gummibandlegatur, offene Resektion/OP nach Parks, etc.) zur Verfügung.

Eine Analfissur kann oft durch Zäpfchen, Stuhlregulation und durchblutungsfördernde Salben geheilt werden. Wenn eine derartige Therapie unwirksam bleibt, wird in einer 10-15 Minuten dauernden Vollnarkose die Fissur ausgeschnitten (Fissurektomie).

Anale Fisteln werden in Vollnarkose sondiert und möglichst komplett freigelegt. Dabei darf der Schließmuskelapparat nicht geschädigt werden. Fisteln, die durch den Schließmuskel verlaufen oder ausgedehnte Fistelsysteme können daher mehrere Eingriffe erforderlich machen. Komplexere Operationen sind nur in Ausnahmefällen erforderlich.

Anale Abszesse werden in der Regel zunächst in Vollnarkose eröffnet und der enthaltene Eiter entleert. Die zugrunde liegende Fistel kann nicht immer sofort, sondern häufig erst nach Abklingen der akuten Entzündung in einem weiteren Eingriff behandelt werden.

Um Schmerzen nach dem Eingriff zu vermeiden, erhält jeder Patient eine spezielle individuelle Schmerztherapie.

Was muss ich mitbringen?

Alle üblichen Toilettenartikel und Wechselkleidung wie für einen Kurzurlaub.

Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?

Im Normalfall dauert der stationäre Krankenhausaufenthalt ca. 2 – 3 Tage.

Wie verläuft die Nachbehandlung?

Bei komplizierten Fisteln oder Abszessen sind spezielle Nachbehandlungen erforderlich, die vom behandelnden Arzt mit jedem Patienten individuell vereinbart werden. In diesen Fällen kann der stationäre Aufenthalt länger dauern. Nach kompletter Abheilung der Wunden ist in der Regel keine besondere Nachbehandlung mehr erforderlich.

Wichtig ist die aktive Teilnahme des Patienten am Genesungsprozess.