Hygiene

„Die Kunst zu heilen kann viele Leiden lindern, doch schöner ist die Kunst, die es versteht, die Krankheit am Entstehen schon zu hindern.“
( Zitat: Max von Pettenkofer (1818-1901)

Hygiene ist Qualitätssicherung zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern.
Dazu wendet das Sankt Josef Hospital Xanten alle Gesetze und Vorschriften im täglichen Betrieb an:

•    die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI),
•    das Infektionsschutzgesetz,
•    die Verordnung und Verlautbarung des bischöflichen Generalvikariates,
•    die Hygieneverordung des Landes NRW
•    und die Vorschriften der Berufsgenossenschaft.

Außerdem hat sich der Träger der Einrichtung verpflichtet, die betrieblich-organisatorischen und baulich-funktionellen Voraussetzungen für die Einhaltung der Grundsätze der Hygiene im Krankenhaus sicher zu stellen und für die Durchführung der notwendigen hygienischen Maßnahmen zu sorgen.

Die Hygienekommission ist das höchste Gremium der Krankenhaushygiene und setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

•    der Ärztliche Direktor
•    die Pflegedienstleitung
•    die Hygienefachkraft
•    der Hygienebeauftragte Arzt
•    der Geschäftsführer
•    der Technischer Leiter
•    bei Bedarf der Krankenhaushygieniker, der Apotheker, der Mikrobiologe

Die Sitzungen der Hygienekommission finden mindestens einmal im Jahr statt. Bei besonderen Vorkommnissen werden auch außerordentliche Sitzungen einberufen.

Die Hygienekommission hat folgende Aufgaben:

•    Beschluss von übergeordneten Maßnahmen zur Verhütung, Erkennung und Bekämpfung von Infektionen.
•    Freigabe und Überprüfung der Einhaltung der Hygienepläne
•    Festlegung des Umgangs mit Krankenhausinfektionen und deren Meldung an die Mitglieder des Hygienemanagements
•    Mitwirkung bei der Planung von Baumaßnahmen, der Wiederbeschaffung von Anlagegütern und Erstellung von Organisationsplänen, soweit dadurch die Belange der Krankenhaushygiene betroffen sind
•    Organisation der Fort-und Weiterbildungen für die Hygiene

Das Hygienemanagement im Sankt Josef-Hospital besteht aus einer Hygienefachkraft und einem externen Hygienebeauftragten Arzt, die  eng zusammenarbeiten.
Sie sind Ansprechpartner in allen hygienerelevanten Fragen und müssen bei nosokomialen Infektionen, gehäuftem Auftreten von Infektionen, Problemen mit antimikrobiellen Maßnahmen etc. informiert werden.

Hygieneaudits werden auf den Funktionsabteilungen von der Hygienefachkraft durchgeführt und haben folgende Inhalte:

•    Einhaltung der gültigen Richtlinien und Empfehlungen des RKI, DIN-Normen, das Infektionsschutzgesetz und berufsgenossenschaftliche Vorschriften
•    Einhaltung der in den Hygieneplänen festgelegten Maßnahmen
•    Befragung der Mitarbeiter zu Hygieneverfahren
•    Teilnahme von Unterweisungen / Schulungen
•    Information über aktuelle hygienische Themen
•    Begutachtung der Räumlichkeiten auf hygienische Belange

Die Umgebungsuntersuchungen in Form von  Abklatschuntersuchungen und  mikrobiologische Überprüfungen gehören ebenfalls zur Qualitätssicherung der Krankenhaushygiene.

Ein Hygieneplan existiert für jeden Bereich und legt alle hygienerelevanten Maßnahmen für die jeweiligen Stationen und Funktionsbereiche fest. Er umfasst einen allgemeinen und einen speziellen Teil für besondere Keime oder besondere Arbeitsverfahren.

Ein Desinfektionsplan hängt in jedem Pflegearbeits- oder Entsorgungsraum aus und beschreibt, welche Utensilien, wann, wie, von wem und womit zu desinfizieren sind.

Eine Hygieneschulung pro Jahr ist für jeden Mitarbeiter verpflichtend. Die entsprechenden Schulungsangebote werden über den aktuellen innerbetrieblichen Fortbildungskalender bekannt gemacht und von der Hygienefachkraft zu folgenden Schwerpunkten durchgeführt sowie online über CNE-Fortbildung:

•    Neue oder novellierte Richtlinien des RKI,
•    spezielle Hygienesituation in der Einrichtung,
•    besondere Erreger, z. B. multiresistente Erreger.
•    Bakterien und Viren (Steckbrief + Hygienemaßnahmen)
•    Hygienische Händedesinfektion
•    meldepflichtige Erkrankungen im Sinne des Infektionsschutzgesetzes; Personalschutz.

Neben den Pflichtschulungen werden auch Fortbildungen zum Thema Hygiene durch externe Dozenten angeboten.

Infektionsstatistiken (nach §23 Infektionsschutzgesetz) werden von der Hygienefachkraft und dem  Hygienebeauftragten Arzt gemeinsam erstellt und umfassen eine detaillierte Analyse zur Häufigkeit und Resistenzlage nachgewiesener bakterieller Erreger.

Der Pandemieplan und das Ausbruchsmanagement werden bei Bedarf vom Hygienemanagement aktualisiert und von der Hygienekommission beschlossen.

Die hygienischen Händedesinfektionen ist auch heute noch eine der effektivsten Methoden der Prävention nosokomialer Infektionen und gehört zu den Standardmaßnahmen bei der Versorgung von Patienten im Krankenhaus.

Das Hand-KISS (Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) hat zum Ziel, durch Vergleiche mit den Hände-Desinfektions-Mittel-Verbräuchen von Stationen und Funktionsabteilungen mit ähnlichen Patientengruppen einen Anstoß für Verbesserungsmaßnahmen zu geben.

Mit MRSA-KISS werden sämtliche MRSA-Fälle aller teilnehmenden Krankenhäuser erfasst und Referenzdaten generiert. Die MRSA-Fälle werden pro 1000 Patiententage berechnet. Eine Differenzierung erfolgt zwischen nosokomial erworben bzw. mitgebracht. Es wird dabei auf Daten zugegriffen, die ohnehin in jedem Krankenhaus erfasst werden.

Das EUREGIO MRSA-NET soll die Grundlage für einen grenzübergreifenden Qualitätsverbund bilden, der durch Senkung der MRSA-Rate die medizinische Versorgung deutlich verbessern kann. Durch diese Kooperation und den Informationsaustausch innerhalb der EUREGIO kann das Projekt dazu beitragen, die Hürden für einen freien grenzüberschreitenden Verkehr von Patienten und Personal im Gesundheitswesen zu vermindern. Das Sankt Josef Hospital Xanten nimmt seit 2009 zusammen mit 7 anderen Krankenhäusern auf Initiative des Kreisgesundheitsamtes Wesel an diesem deutsch-niederländischen Projekt teil.

Tom Rosendahl – Hygienefachkraft

Hygenie-Siegel