Schilddrüse

Welche Funktion hat die Schilddrüse?

Was versteht man unter einem Kropf?

Schilddrüse: Sie befindet sich am Hals unterhalb des Kehlkopfes auf und neben der Luftröhre. In der Schilddrüse werden die jodhaltigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) gebildet, die vielfältige Stoffwechselprozesse steuern. Außerdem produzieren spezielle Zellen (C-Zellen) das Hormon Kalzitonin, das den Kalzium- und Phosphatstoffwechsels steuert.

Kropf: Als Kropf oder auch Struma bezeichnet man die Vergrößerung der Schilddrüse. Diese kann entweder sichtbar sein oder durch eine Ultraschalluntersuchung festgestellt werden.

Die Schilddrüsenvergrößerung kann sowohl gleichmäßig das gesamte Gewebe betreffen oder punktuell von Knoten in der Schilddrüse ausgehen. Neben der reinen Größenzunahme oder knotigen Veränderung kommt es häufig auch zu begleitenden Funktionsstörungen.

Je nach Stoffwechsellage der Struma unterscheidet man eine normale Funktion (Euthyreose) von einer Überfunktion (Hyperthyreose) sowie einer Unterfunktion (Hypothyreose).

Wann ist eine Operation nötig?

Gründe für eine Operation sind der Patientenwunsch, Verdacht auf Bösartigkeit sowie Versagen der nicht-operativen Verfahren in der Strumatherapie.

Auch besondere Schilddrüsenerkrankungen wie die über das Immunsystem ausgelöste Vergrößerung und Überfunktion der Schilddrüse, die sogenannte Basedowsche Erkrankung, sollten nach medikamentöser Normalisierung der Schilddrüsenfunktion, operativ behandelt werden.

Rasches Wachstum einer Schilddrüsenvergrößerung, Veränderung der Stimmlage, Schluckstörungen, Atemnot sowie schmerzhafte Knoten in der Schilddrüse können Hinweise auf einen bösartigen Tumor sein.

Welche Operationsmethoden stehen mir zur Verfügung?

Das Prinzip der Schilddrüsenoperation besteht in der Entfernung des krankhaften Schilddrüsengewebes und reicht von der Ausschälung einzelner Knoten über die teilweise oder komplette Entfernung einzelner Schilddrüsenlappen bis hin zur Entfernung der kompletten Schilddrüse. Die Operation wird immer nach den konkreten Befunden ausgerichtet.

Bei einem bösartigen Tumor werden die gesamte Schilddrüse und die Lymphknoten entlang der Halsgefäße entfernt.

Die Therapieverfahren haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, so dass das günstigste Behandlungsverfahren individuell mit dem behandelnden Arzt und Patienten diskutiert und festgelegt werden sollte.

Die Schilddrüsenoperation kann heute in der Hand des Spezialisten mit äußerst geringer Komplikationsrate durchgeführt werden und stellt somit eine sehr effektive und sichere Behandlungsmethode vieler Schilddrüsenerkrankungen dar. Die feine und subile Präparations- und Operationstechnik mit Hilfe der Lupenbrille (2,5-fache Vergrößerung), die vorsichtige Darstellung und Identifizierung aller wesentlich zu schonenden Strukturen (insbesondere Stimmbandnerv, Nebenschilddrüsen) und das intraoperative Neuromonotoring des Stimmbandnervs ermöglichen die Minimierung der eingriffstypischen Komplikationen.